JENS BECKERT IM GESPRÄCH MIT VALENTINA AUSSERLADSCHEIDER
SAMSTAG / SATURDAY, 27.09.2025 / 12h30
AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE WIEN, SITZUNGSSAAL
Wir befinden uns in einer Klimakrise. Obwohl die Faktenlage hinsichtlich möglicher Auswirkungen eindeutig ist, steigt der Ausstoß an Treibhausgasen weiter an. Bis Ende des Jahrhunderts wird der globale Temperaturanstieg 2,5 bis 3 Grad Celsius betragen, so rezente Prognosen. Doch warum gelingt es Gesellschaften nicht, eine wirksame Klimapolitik umzusetzen? Der deutsche Soziologe JENS BECKERT ergründet die strukturellen Ursachen für dieses Versäumnis. Aus seiner Perspektive sind die Funktionslogiken kapitalistischer Gesellschaften dabei zentral. Im Gespräch mit VALENTINA AUSSERLADSCHEIDER, stellvertretende Leiterin des Instituts für Wirtschaftssoziologie an der Universität Wien, erläutert er, wie wirtschaftliche Anreizstrukturen, politische Handlungslogiken und gesellschaftliche Vorstellungen von Fortschritt ineinandergreifen und so eine wirksame Klimapolitik verhindern. Und er führt aus, wie sich Erwartungshorizonte verändern müssen, um die bestehende Blockade zu durchbrechen.
JENS BECKERT ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung und Professor für Soziologie an der Universität zu Köln. Sein 2024 bei Suhrkamp erschienenes Buch Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht wurde für den Deutschen Sachbuchpreis und den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

© Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung,
David Außerhofer