RONYA OTHMANN IM GESPRÄCH MIT LUDGER HAGEDORN
SAMSTAG, 28.09.2024 / 15h30
AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE WIEN, AULA
Terror und Gewalt sind omnipräsent in den Medien. Neuerdings werden Gewaltdarstellungen mit Trigger-Warnungen versehen. Wie kann man von Terror und Gewalt berichten, ohne die Logik von Terroristen und Diktaturen zu bedienen, die Angst und Schrecken verbreiten wollen? Für RONYA OTHMANN ist dies zu einer wichtigen Frage ihrer Arbeit als Journalistin und Schriftstellerin geworden. Wiederholt hat sie von den Gräueltaten des IS berichtet. Ihr Roman Vierundsiebzig erzählt vom 74. Ferman, dem Genozid an den Jesid:innen in Shingal im Jahre 2014. Im Gespräch mit IWM Permanent Fellow LUDGER HAGEDORN erklärt sie, wie der Schrecken der Bilder gezielt verbreitet wird und was dem entgegengesetzt werden kann.
RONYA OTHMANN ist Schriftstellerin und Journalistin. Bis 2020 zeichnete sie sich gemeinsam mit Cemile Sahin für die taz-Kolumne zur Nahost-Politik OrientExpress verantwortlich, seit 2021 schreibt sie regelmäßig für die FAZ und für die FAS-Kolumne Import Export. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem MDR-Literaturpreis (2015). 2017 gewann sie den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essay (2017) und den Open Mike für Lyrik (2017). Für ihren Text Vierundsiebzig (Rowohlt Verlag, 2024) über den Genozid an den Jesid:innen wurde ihr beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2019 der Publikumspreis zuerkannt.
© Beliban Stolberg